Der Heilige St. Maternus war ein frühchristlicher Bischof und Missionar, der in der Spätantike lebte. Über sein Leben ist nur wenig historisch gesichert, vieles stammt aus Legenden und Heiligenviten. Trotzdem gilt er als eine bedeutende Figur der frühen Kirchengeschichte im heutigen Westdeutschland und angrenzenden Gebieten.
Lebenszeit: vermutlich 3. bis 4. Jahrhundert n. Chr.
Wirkungsgebiet: vor allem in den römischen Provinzen Gallia Belgica und Germania (heutiges Rheinland, Elsass, Luxemburg, Teile von Belgien)
Ämter:
Bischof von Köln, Trier und vermutlich auch von Tongern (Belgien)
Tod: um 328 n. Chr.
Maternus war einer der ersten Bischöfe nördlich der Alpen und spielte eine wichtige Rolle bei der Christianisierung des Rheinlandes.
Er gilt als Gründungsfigur der Bistümer Trier, Köln und Tongern – also drei der ältesten Bischofssitze Deutschlands und Belgiens.
Er war vermutlich Teilnehmer an der Synode von Arles (314 n. Chr.), was darauf hindeutet, dass er eine bedeutende kirchliche Stellung hatte.
In der Legende wird erzählt, dass Maternus ein Jünger des Apostels Petrus gewesen sei, was historisch nicht haltbar ist – dies ist eher ein symbolischer Versuch, die apostolische Autorität der rheinischen Kirche zu betonen.
Eine weitere Legende berichtet, Maternus sei vom Tode auferweckt worden, nachdem seine Gefährten ihn mit dem Bischofsstab Petri berührt hätten.
11. September (römisch-katholisch)
In der Ikonografie wird St. Maternus oft als Bischof dargestellt, mit Mitra und Stab, manchmal mit einem Schlüssel (als Zeichen der Verbindung zu Petrus) oder einem Sarg (aus der Legende seiner Wiederbelebung).
Der Heilige Maternus wird vor allem im Rheinland, in Trier, Köln und Luxemburg verehrt.
Zahlreiche Kirchen und Kapellen sind nach ihm benannt, z. B. die St.-Maternus-Basilika in Köln-Rodenkirchen.